Zahnlexikon
Parodontologie
Die Parodontitis ist eine bakteriell bedingte Entzündung, die mit einer weitgehend irreversiblen Zerstörung des Zahnhalteapparates (Parodontium) einhergeht. Dazu gehören insbesondere Zahnfleisch und Kieferknochen. Parodontitis ist als Volkskrankheit einzustufen – in der Altersgruppe über 40 Jahren gehen statistisch gesehen sogar mehr Zähne durch Parodontitis verloren als durch Karies.
Die Bakterien, die eine Parodontitis auslösen können, befinden sich in den Zahnbelägen, dem sogenannten Plaque, das sich zwischen Zahn und Zahnfleisch sammeln kann. Dagegen hilft in erster Linie eine gesunde Mundhygiene sowie eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung. Tritt dennoch eine zumeist schmerzfrei verlaufende Parodontitis auf, ist diese daran zu erkennen, dass beim Zähneputzen Spuren von Blut zu erkennen sind. Häufiges Zahnfleischbluten, hyperbewegliche Zähne oder freiliegende Zahnhälse sind Indizien, die nicht selten eine Zahnfleischbehandlung bzw. Parodontalbehandlung notwendig machen.
Dafür werden Entzündungszustände des Zahnfleischs und des Zahnhalteapparats sowie Plaque, Zahnstein und andere entzündungsfördernde Faktoren sowie die pathogene Bakterienflora beseitigt. Die Behandlung gliedert sich in verschiedene Phasen mit unterschiedlichen Maßnahmen, beginnend mit einer intensiven Zahnreinigung. Bei Bedarf müssen anschließend Füllungen oder Implantate geprüft und gegebenenfalls erneuert werden. Zudem müssen Zähne, die nicht erhalten werden können, entfernt werden.
Damit sollen weitere Bakterienherde in der Mundhöhle eliminiert werden. Dafür werden verschiedene Spülflüssigkeiten oder Medikamente eingesetzt, die das Bakterienwachstum kontrollieren und minimieren sollen. Schon durch diese Hygienemaßnahmen lässt sich bei vielen Betroffenen eine merkliche Verbesserung erreichen. Anschließend werden dann die Zahnfleischtaschen unterhalb des Zahnfleischrandes gereinigt. Dabei werden dort angesammelte harte und weiche Beläge professionell entfernt.
Häufigste Ursache für eine Parodontitis ist eine unzureichende Mundhygiene. Zudem können Rauchen, stressbedingtes Zähneknirschen oder eine Hormonumstellung während einer Schwangerschaft sowie Diabetes oder offene Zahnkaries eine Parodontitis begünstigen. Aber auch eine allgemeine Immunschwäche, häufiges Atmen durch den Mund sowie eine unausgewogene Ernährung können Zahnfleischprobleme hervorrufen.
Um einer Parodontitis vorzubeugen, ist korrektes Zähneputzen sowie die Verwendung von Zahnseide und Interdentalbürsten zur Zahnzwischenraumpflege notwendig. Auch der Zungenrücken sollte regelmäßig von Belägen befreit werden. Mindestens zweimal im Jahr sollte eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt werden.